Ein Gartenzwerg, ursprünglich Gnomen-Figur, ist eine ursprünglich aus Marmor, Sandstein, gebranntem Ton,
heute aber auch aus Kunststoff gefertigte Figur eines Zwerges, die zur Ausstattung von Gärten und zur
Wohnraumdekoration verwendet wird.
Nach Schätzungen stehen heute alleine in deutschen Gärten etwa 25 Millionen Gartenzwerge.
Gartenzwerge gibt es aus vielen unterschiedlichen Materialien. Während der ursprüngliche Gartenzwerg aus gebranntem Ton
hergestellt und mit Hand bemalt wurde und wird, sorgte vor allem die Kunststoffindustrie mit preisgünstigen Varianten für eine weitere Verbreitung.
Klassische Gartenzwerge sind ab der Mitte des 19. Jahrhunderts oft Gärtnern oder mittelalterlichen Bergleuten nachempfunden.
Sie haben eine Lederschürze und eine Schaufel, Spitzhacke, Laterne oder Schubkarre und tragen in der Regel eine rote Zipfelmütze,
die an die antike Phrygische Mütze erinnert und der Kopfbedeckung des Weihnachtsmannes ähnelt.
Zwerge sind in der germanischen und der griechischen Mythologie sowie in Sagen zu finden und ebenso in etlichen Märchen der Brüder Grimm.
Schon im Altertum umgaben sich Herrscher zur Unterhaltung gerne mit kleinwüchsigen oder Menschen mit Fehlbildungen, sogenannten Hofzwergen.
Um Launen und Langeweile zu vertreiben, wurden sie in der Renaissance wieder häufig an Fürstenhöfen angestellt.
Besonders geschätzt war etwa der Hofzwerg Kaiser Karls VI., Jakob Ries. Die Karikaturen der Gobbi von Jacques Callot, dem Hofmaler von Cosimo II.
am Hofe zu Florenz, wurden europaweit bekannt und fanden viele Nachahmer.
Die ältesten erhaltenen barocken Gartenzwerge sind die von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfenen 28 Marmorskulpturen des Zwergelgartens von Schloss Mirabell in Salzburg,
die zwischen 1690 und 1695 entstanden, sowie die um 1700 geschaffenen Sandsteinfiguren auf Schloss Greillenstein.